Valentin Krasnogorov

 

 

 

 

 

 

Der furchtsame Ehemann

 

Dramolett

 

 

 

 

Aus dem Russischen von Renate Lange

 

 

 

 

 

 

 

 

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Handelnde Personen:

 

 

Ehemann

Ehefrau

Freund

 

 

 

 

Zimmer im Haus von MANN und FRAU. der Mann nimmt seine Sachen aus dem Schrank und legt sie ganz durcheinander auf den Tisch oder auf das Sofa. Sein Freund tritt ein.

 

MANN. (erfreut.) Endlich! Ich warte auf dich, konnte es kaum erwarten.

FREUND. Was ist passiert?

MANN. Bis jetzt noch nichts, aber bald wird etwas passieren.

FREUND. Wenn etwas bald passieren wird, heißt das, dass schon etwas passiert ist.

MANN. Das stimmt. Deine Hilfe wird dringend gebraucht.

FREUND. Wobei?

MANN. Wirst es gleich erfahren.

FREUND. (nickt in Richtung der aufgehäuften Sachen.) Fährst du vielleicht weg?

MANN. Nein, ich fahre nicht weg. Ich gehe weg.

FREUND. Was heißt „du gehst weg“ Wohin?

MANN. (holt immer mehr Sachen aus dem Schrank und versucht sie zu sortieren.) Ist doch nicht wichtig: wohin. Wichtig ist: woher. Aus dem Haus.

FREUND. Du verlässt deine Frau?

MANN. Von wem sollte ich sonst weggehen?

FREUND. Im Ernst?

MANN. Damit treibt man keine Scherze.

FREUND. Habt ihr euch gestritten?

MANN. Nein.

FREUND. Und warum hast du dich plötzlich entschieden wegzugehen?

MANN. Das erkläre ich dir später. Jetzt ist dafür keine Zeit.

FREUND. Du bist aber fest entschlossen?

MANN. Ganz fest.

FREUND. Hast du jemanden kennen gelernt?

MANN. Das könnte man so sagen. Ja.

FREUND. Wen?

MANN. Das erkläre ich dir später. Jetzt haben wir keine Zeit. (wühlt fieberhaft im Schrank.) Wo sind denn, verflixt noch mal, alle Koffer hin? Ständig herrscht hier im Haus Unordnung. Siehst du, was sie für eine Hausfrau ist? Niemals kann man irgendetwas finden. Wo soll ich denn die Krawatten und die Hemden einpacken?

FREUND. Stecke alles in Kissenbezüge.

MANN. Das ist eine gute Idee. (Eilig beginnt er, die Sachen in einen Kissenbezug zu stecken, hält aber inne und befasst sich wieder eilig mit dem Schrank.)

FREUND. Was machst du für eine Hektik? Beruhige dich. Kommst du irgendwohin zu spät?

MANN. Nein, aber meine Frau kann jede Minute kommen und ich möchte ihr nicht begegnen.

FREUND. Wenn du so in Eile bist, warum hast du mich dann herbestellt?

MANN. Ich habe doch gesagt: ich möchte dich um etwas bitten. Und außerdem will ich mich mit dir beraten.

FREUND. Worüber beraten, wenn du schon ganz fest entschlossen bist.

MANN. Ganz fest entschlossen bin ich. Die Frage ist nur: wie bringt man es ihr bei?

FREUND. Du hast es ihr noch gar nicht gesagt?

MANN. Ja das ist es ja, dass ich es nicht gemacht habe.

FREUND. Für sie wird das ein seelisches Trauma.

MANN. Für mich wird das auch ein Trauma. Es gibt nichts Schwierigeres als einer Frau zu sagen, dass du sie verlässt. Selbst wenn alles klar und alles entschieden ist, ist es nicht leicht, diese schrecklichen Worte auszusprechen. Kannst du dir das vorstellen? Plötzlich einem Menschen zu sagen: „Ich verlasse dich“ Das ist, als ob du den Zusammenbruch des ganzen Lebens ankündigst, dein eigens und ihres.

FREUND. Ja, das ist nicht leicht.

MANN. Siehst du, und deshalb möchte ich, dass du an meiner Stelle mit ihr sprichst. Dass du sie sozusagen vorbereitest.

FREUND. Ich? Aber erlaube mal!

MANN. Bist du mein Freund oder nicht?

FREUND. Ich bin dein Freund. Aber mit deiner Frau musst du schon selbst alles klären. Sie wird in Tränen ausbrechen, Szenen machen... Wozu brauche ich das?

MANN. Was gehen dich ihre Tränen an?

FREUND. Ich bin auch ein Mensch. Und sie ist mir nicht ganz fremd. Sie tut mir leid.

MANN. Und ich tue dir nicht leid?

FREUND. Du tust mir auch leid, weil du eine Dummheit machst. Denk doch mal selbst: Sie wird natürlich fragen, was wohin, warum, was hat sie falsch gemacht und so weiter. Was soll ich ihr da antworten? Außerdem kann es noch Fragen zum Eigentum, zur Wohnung und so weiter geben.

MANN. Die Wohnung überlasse ich ihr nicht. Das kannst du ihr so sagen. Sie wird das auch nicht verlangen. Sie kann bei ihrer Mutter wohnen. Aber wo soll ich denn hin mit meiner neuen Frau?

FREUND. Nein, mach was du willst, aber ich werde nicht mit ihr sprechen.

MANN. Dann gib mir einen guten Rat wie ich mich mit ihr auseinandersetzen soll.

FREUND. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.

MANN. Ich bin doch nicht der Erste, der seine Frau verlässt. Es gibt doch sicher bewährte Methoden für solche Auseinandersetzungen.

FREUND. Die gibt es, sicher.

MANN. Und was hast du deinen Frauen gesagt, wenn du sie verlassen hast?

FREUND. Ich habe sie nicht verlassen.

MANN. Wie, haben sie dich verlassen?

FREUND. Na ja, es ist schon vorgekommen, dass sie mich verlassen haben.

MANN. Du bist ein Glückspilz. Du brauchtest ihnen gegenüber kein Geständnis abzulegen, dich zu rechtfertigen, zu entschuldigen, ihre Vorwürfe anhören und ihr Schluchzen und ihre Tränen zu ertragen. Und ich muss jetzt der Prellbock sein. Und deshalb habe ich die am wenigsten schmerzliche Methode gewählt: still und heimlich die Sachen packen und verschwinden. Ohne das meine und ihre Nerven darunter leiden.

FREUND. Und danach?

MANN. Danach wird sich alles irgendwie einrenken.

FREUND. Nein, so wird das nichts.

MANN. Warum?

FREUND. Erstens ist das nicht so wie ein Mann handeln muss. Unanständig und feige.

MANN. Na und?

FREUND. Zweitens, musst du dich doch irgendwann mit ihr auseinander setzen. Und dann wird es noch schlimmer.

MANN. Und was schlägst du vor?

FREUND. Ich rate dir, offen und ehrlich mit ihr zu sprechen. Ungefähr so: du hast ihr gegenüber Schuld auf dich geladen, aber dem Herzen kann man nicht befehlen, du liebst eine andere, das muss man verstehen und akzeptieren und so weiter.

MANN. (denkt nach.) Nein, aus diesem Gespräch wird nichts.

FREUND. Warum?

MANN. Sie denkt nicht mal im Traum daran, dass ich sie verlassen könnte. Sie trifft der Schlag. Sie fällt in Ohnmacht, kommt ins Krankenhaus, alle Verwandten und Freunde laufen zusammen und beschimpfen mich als Bestie und ruchlosen Mörder. Du glaubst nicht, wie sie an mir hängt. Sie lässt mich auf keinen Fall gehen.

FREUND. (Skeptisch.) Warum? Bist du denn so gut?

MANN. Gut oder nicht, sie liebt mich über alles wie zum Schur! Sie sorgt für mich, kocht, hilft und nachts legt sie Wunder der Akrobatik hin, nur, um es mir recht zu machen.

FREUND. Was brauchst du denn noch? Deine Frau ist sowohl schön als auch klug, fleißig und gutmütig. Womit bist du unzufrieden?

MANN. Ich bin mit allem zufrieden. Aber, verstehst du, sie ist immer die gleiche. Gestern wie vorgestern. Heute wie gestern und morgen wird sie sein wie heute. Ich denke oft: soll das wirklich bis ans Lebensende so weiter gehen? Man möchte doch mal was anderes ausprobieren. Wenn es auch schlechter ist, aber wenigstens ist es anders. Etwas Neues.

FREUND. Willst du was Neues, dann probiere es einfach aus. Warum musst du das Alte fallen lassen?

MANN. Das ist richtig, aber... Verstehst du, ich selber möchte es ja gar nicht. Aber meine Neue...na eben die...besteht darauf, dass ich etwas unternehme. Anfangs hat es ihr auch einfach so gefallen, Zusammenkünfte und all das. Aber jetzt will sie – wie sie sich ausdrückt – Stabilität.

FREUND. Nun, wenn du das schon so entschieden hast, dann sage deiner Frau: ich gehe weg, und Schluss. Fest und entschlossen. Ohne lange Erklärungen.

MANN. Einfach so, ohne jeglichen Anlass? „Sei gegrüßt. Ich gehe weg. Lebe wohl“? Nein, da fehlt mir die Courage. Hilf mal, das Jackett in den Kissenbezug zu stecken. Ich kriege es nicht rein.

(Zu zweit stopfen sie das Jackett in den Kissenbezug.)

FREUND. Wenn du zu feige bist, gibt es noch eine andere bewährte Methode. Warte ein paar Tage ab auf den passenden Moment., finde einen Anlass für einen Streit und fädele es so ein, dass sie wütend wird und dir etwas Beleidigendes sagt. Dann kannst du so tun, als ob du zu Tode beleidigt bist, kannst den Koffer nehmen, die Tür zuschlagen und weggehen. Und dann sieht es so aus, als ob sie schuld ist. Den Koffer packe vorher.

MANN. Meinst du?

FREUND. Alle gescheiten Leute machen es so.

MANN. Erstens kann ich keinen Koffer finden.

FREUND. (nickt in Richtung der Kissenbezüge mit den Sachen.) Nimm einfach deine Kissenbezüge. Das ist noch besser.

MANN. Zweitens, wenn ich schon vorher einpacke, dann merkt sie es. Wir Männer merken immer nichts, aber die Frauen sind sehr aufmerksam.

FREUND. Das ist auch gut, wenn sie es merkt. Das kann der Anlass für das Gespräch sein.

MANN. Nein, nach dem Streit die Tür zuknallen und sie „auf der Palme“ allein zu lassen ist zu gefährlich. Sie wird überall lauter Gemeinheiten erzählen, verklagt mich bei Gericht, erstreitet sich so die Wohnung... Besser ist es, im Guten auseinander zu gehen.

FREUND. Na, dann setze dich neben sie, umarme sie, küsse sie, sage ihr, dass du sie liebst, dass sie die Beste ist, dass sie gut ist, dass sie dich verstehen wird, dass du sie nicht verdienst, dass du einfach gezwungen bist wegzugehen, um ihr Leben nicht zu zerstören, dass du die Trennung auf ewig bereuen wirst.

MANN. Dann bricht sie vor Glück in Tränen aus und wird mich um nichts in der Welt gehen lassen. Ja, ehrlich gesagt, sie versteht überhaupt nix. Gibt es vielleicht eine Frau auf der ganzen Welt, die ihren Mann ganz ruhig gehen lässt, ohne Tränen, Szenen und Skandälchen? Können die etwa unser Streben nach Neuheit verstehen?

FREUND. Dann weiß ich nichts mehr... Vielleicht solltest du gar nicht weggehen. Du kommst vom Regen in die Traufe.

MANN. Wenn du nun schon nichts Vernünftiges raten kannst, dann sollten wir uns schnell aus dem Staub machen. Sie kann ja jede Minute auftauchen, und dann kann ich mich nicht mehr losreißen. Hilf mir, die Sachen ins Auto zu tragen. (Gibt dem Freund einen vollgestopften Kissenbezug und nimmt den anderen unter den Arm.). Los!

FREUND. Vielleicht legst du ihr einen Zettel hin.

MANN. Nein, mache ich nicht. Los, los

Die Männer mit den Sachen in der Hand und unter dem Arm wollen weggehen. Doch an der Tür stoßen sie mit der Frau zusammen, die gerade hereinkommt. Mann und Freund bleiben bestürzt stehen.

FRAU. Hallo!

MANN. (murmelt.) Hallo.

FREUND. Guten Tag!

FRAU. (zum Freund.) Wie geht’s?

Mann ersucht, die Kissenbezüge unbemerkt in den Schrank zu schieben.

FREUND. Ganz normal. Ich werde dann mal gehen.

FRAU. Bleib nur, ich bin nur auf einen Sprung gekommen, um die Kosmetiksachen zu holen und meinem Mann ein paar Worte zusagen.

FREUND. Ich werde doch gehen, damit ich euch nicht störe.

FRAU. Mich störst du nicht. Höre ruhig zu, das ist womöglich auch für dich interessant. Aber zuerst hole ich die Kosmetiksachen aus dem Bad. (geht ab.)

FREUND. Na los, nimm deinen Mut zusammen und weihe sie in deine Pläne ein.

MANN. Gleich jetzt? Vielleicht besser morgen?

Die Frau kommt mit der Kosmetiktasche in der Hand zurück, nimmt den Lippenstift heraus und schminkt sich während des folgenden Gespräches sorgfältig die Lippen vor dem Spiegel.

FRAU. (zu ihrem Mann.) Also folgendes: ich gehe von dir weg.

MANN. Wann kommst du wieder?

FRAU. Niemals. Ich gehe nicht einfach so weg, ich gehe von dir weg.

MANN. (schockiert.) Was soll das heißen?

FRAU. Weiß du denn nicht wie Ehefrauen ihre Männer verlassen?

MANN. Von anderen Männern schon. Aber nicht von mir selbst. Wirklich für immer?

FRAU. Nicht bloß für ein paar Stunden. Natürlich für immer.

MANN. Und warum so plötzlich?

FRAU. Überhaupt nicht plötzlich. Ich hatte zehn Jahre Zeit, das zu überdenken.

MANN. Das ist nicht möglich. Du liebst mich doch.

FRAU. Wer hat dir denn so etwas gesagt?

MANN. Na ja, ich weiß nicht..ich hatte irgendwie den Eindruck, dass... Etwa nicht?

FRAU. Du liebst dich selbst zu sehr, und deshalb hast du den Eindruck, dass dich die anderen lieben. Nicht alle teilen jedoch deine Leidenschaft. Also verabschieden wir uns.

MANN. Du gehst jetzt gleich weg?

FRAU. Denkst du etwa morgen? Eigentlich bin ich schon weg.

FREUND. Du verlässt das Haus so wie du bist, nur in dem Kleid, das du an hast?

FRAU. Drei Koffer mit dem Notwendigsten habe ich schon abtransportiert. Das übrige hole ich später ab.

MANN. Aber so geht es doch nicht, so plötzlich, ohne Erklärungen.

FRAU. Erklärungen braucht man, wenn man weiter zusammen leben will. Wenn man aber beschlossen hat, auseinander zu gehen, dann führen die Gespräche zu nichts.

MANN. Wir beiden haben aber nichts besprochen und nichts entschieden.

FRAU. Ich habe entschieden. Das reicht.

MANN. Und was wird aus mir? Ich bleibe als verlassener Ehemann zurück?

FRAU. Du bist nicht der erste und auch nicht der letzte. Das wirst du schon überleben.

MANN. Ich verstehe gar nichts.

FRAU. Ich gehe zu einem Menschen, mit dem ich mich wohl fühle und mit dem wir beschlossen haben, zusammen zu leben, Wir leben schon zusammen. Was kann man da nicht verstehen?

MANN. Du lebst schon mit jemandem zusammen?

FRAU. (steckt den Lippenstift in die Kosmetiktasche.) Na klar, man kann doch nicht einfach ins Blaue weggehen. Tschüss. (geht ab.)

 MANN. (er ist durch die Plötzlichkeit des Ereignisses schockiert.) Was sagst du dazu?

FREUND. Da kannst du lernen, wie man auseinander gehen muss.

MANN. Lernen?

FREUND. Mut, Ehrlichkeit, Deutlichkeit. Das fehlt ja einigen Leuten.

MANN. Was heißt hier Ehrlichkeit? Das war ein gemeiner Betrug von Anfang bis Ende! Jeden Abend hat sie mich zu Hause mit einem Küsschen empfangen, hat mir das Abendbrot serviert, hat gelächelt, war gehorsam im Bett, und sie hat mich zu gleicher Zeit schamlos betrogen!

FREUND. Du bist doch aber auch fremd gegangen.

MANN. Ich - das ist etwas ganz anderes. Ich bin ich. Und sie ist sie. Siehst du den Unterschied?

FREUND. Nicht wirklich.

MANN. Kommt hier an und fällt mit der Tür ins Haus.

FREUND. Besser kann es doch gar nicht laufen. Jetzt brauchst du nicht über irgendwelche Abschiedserklärungen nachzugrübeln.

MANN. (hört dem Freund nicht zu.) Hätte ich mir so etwas vorstellen können? Ohne Scham und Gewissen! Ich kann es nicht glauben.

FREUND. Sei doch froh. Jetzt bist du frei.

MANN. Worüber soll ich froh sein?

FREUND. Du wolltest sie doch selbst verlassen.

MANN. Verlassen ist das eine Ding und verlassen werden das andere. Woher hat sie die Frechheit genommen, mir mit einem solchen Pathos offen zu erklären dass sie mich betrügt?

FREUND. Was heißt hier Frechheit?

MANN. Deiner Meinung nach ist es wohl keine Frechheit, einfach die Tür zu knallen und wegzugehen (mit Pathos.) Ist so etwas nicht unverfroren und hartherzig? Bedeuten vielleicht zehn Jahre unseres gemeinsamen Lebens nichts? Oder hat sie vergessen, dass wir Mann und Frau sind? Es muss doch einen gewissen Anstand, ein Gefühl der Verantwortung geben…

FREUND. Du gehst doch aber selbst weg zu einer geliebten Frau?

MANN. Zu welcher Frau? Ach, zu der... Hol sie der Teufel! Heute ist sie die Geliebte und morgen geht das Gleiche wieder los. Nein, ich werde mich mit keiner Frau mehr einlassen. Es reicht mir.

FREUND. So hast du dir das also anders überlegt?

MANN. Das war ein kurzer Anfall von Blödheit. Jetzt bin ich wieder bei klarem Verstand. Meiner Frau zum Trotz bleibe ich hier. Sie wird es noch bereuen.

Mann schüttelt die Sachen aus den Kissenbezügen und legt sie wieder in den Schrank. Das Telefon klingelt.

Das ist sie. Ich habe gewusst, dass sie sich alles anders überlegt und um Verzeihung gekrochen kommt. (Nimmt den Hörer. Aggressiv.) Was willst du denn noch von mir? ndert den Ton.) Entschuldigung... Ja... Ja... Gut... Verstehe... Danke... Danke… Auf Wiedersehen. (legt den Hörer auf.)

FREUND. Wer war das?

MANN. Ihr Anwalt.

FREUND. Was sagt er?

MANN. Er sagt, dass die Scheidungsunterlagen vollkommen fertig sind und beim Gericht eingereicht werden können. Aber er rät mir, im Guten aus der Wohnung auszuziehen.

FREUND. Und was willst du machen?

MANN. (Hoffnungslos.) „Was, Was“… (Öffnet den Schrank, zieht daraus erneut seine Sachen heraus und stopft die Jacketts in die Überzüge.). Nimmst du mich wenigsten für ein paar Wochen bei dir auf?

 

 

ENDE des Dramoletts „Der furchtsame Ehemann“